Feuchtgebiete im Bimbam der Worte
An diesem zweiten Tag des Lese-Marathons in Klagenfurt hielt nicht jeder Text, was er zunächst versprach!
Auffällig die vielen Feuchtbiotope, vor die wir Zuhörer[innen] und Mitleser[innen] standen. Bisweilen half da nichts, da musste man durch... waten, hindurch... schwimmen, irgendwie.... ein...- und ab...- und [manchmal auch schnellstmöglich] wieder auftauchen.
Wobei ich mich schon frage: Warum präsentier[t]en uns die Juror[inn]en bei diesem Bewerb, insbesondere am heutigen Tage, so viele Feuchtgebiete [ à la Roche]? Und zwar – gerade von ganz jungen Frauen?
Sind diese Autorinnen und ihre Texte etwa Fahnenträgerinnen eines neuen feministischen Aufbruchs?
Erklimmen wir mit ihnen eine neue – die nächste [höhere ?] – Stufe der sexuellen [Be]frei[heit]ung von Frau [und Mann{!}] ?
Dabei dachte ich immer: Wir sind schon befreit!
Waren es nicht unsere Mütter und natürlich die Alt-1968er, die dieser Befreiung und einer neuen sexuellen Freiheit den Weg ebneten… damals als die einen die Trümmer einer verkorksten Jugend und Kindheit mit wegräumten… und dann… die anderen... vor allem jene in den Ashrams und "Kommunen" - wie jener Kommune „eins“ in München - einer ganzen nachfolgenden Generation die Große Freiheit vorlebten?
Was ist da heute los?
In den Köpfen der jungen Erzählerinnen und ihren schriftstellerischen Seelen? In den Körpern dieser Frauen-Protagonist[inn]en-[Anti]Held[inn]en?
Haben ihre Erzählerinnen zu viel Zeit im rosarot gestrichenen Girliezimmer mit Lilli Fee und deren Freundin Sirikid verbracht?
Oder ist es etwas anderes?
Vielleicht…
...die aufgezwungene Früh-Sexualisierung durch das Container–Fernsehen und andere Medienformate, die sich heute in den weiblichen Texten Bahn bricht?
Damit sie sich vom Trash-TV oder einer sexualisierten Rapper-Gewalt, die die Frau wieder zum Objekt oder zum Latte-Macchiato-Mütterchen stilisierend, rein wäscht?
Denn durch die Schreibe all dieser feuchten Frauen-Texte schimmert[e] [mir] eigentlich die schützenswerte Unschuld des jugendlichen, pubertierenden Mädchens, damit es noch ein Weilchen Mädchen sein darf.
Weil Frau sein, wird es immer noch früh [und lange]genug...
Ich erwog bereits, die weiße Malerhose, die irgendwo auf der Bühne in einer Kiste vermottet, heraus zu holen und lila einzufärben… für alle Fälle sozusagen, denn wer weiß, was da morgen und überhaupt nun für literarische Biotope auf uns zukommen… ich war noch in Gedanken darüber, da tauchte noch eine andere Frau auf:
Eine Erzählerin im Gewande der [uni-sex-]russischen Unschuld vom Lande.
Sie, die erfahrene [mütterliche] Frau, erlaubte ihrem kindlichen Helden, was den jungen Mädchen aus deutschsprachigen Landen nicht mehr gestattet zu sein scheint: Die Entdeckung und das Erspüren der subtilen Erotik. Jenem großen Geheimnis der Pubertät, das später im Leben zu tiefem Liebesempfinden befähigen [können] wird.
Meine mir gewogenen Leserinnen und Leser:
WAS für ein Bachmanntag!
Ein Tag, der dann jäh erstirbt durch das plötzliche Nierenversagen des letzten [Text]Helden.
Eigentlich schade!
Aber so ist er eben… der Bachmann-Bewerb!
Und nun… gönnen Sie mir ein klein wenig Zeit, bevor ich die heute gefundenen „haltbaren Sätze im Bimbam der [nun feuchten] Worte vervollständige und auch meine eine oder andere Leserinnen-Kritik zu den heute gelesenen Texten en detail einstelle [wird wohl Abend werden].
Und diejenigen, die kommentierten, ich antworte Ihnen allen… aber erst muss der Stapel hier auf meinem Schreibtisch abgearbeitet werden… jedenfalls freue ich mich sehr über Ihre Kommentare, denn die befeuern mich auch manche Textniederung zu durchstehen ;-)
2291 mal gelesen
Auffällig die vielen Feuchtbiotope, vor die wir Zuhörer[innen] und Mitleser[innen] standen. Bisweilen half da nichts, da musste man durch... waten, hindurch... schwimmen, irgendwie.... ein...- und ab...- und [manchmal auch schnellstmöglich] wieder auftauchen.
Wobei ich mich schon frage: Warum präsentier[t]en uns die Juror[inn]en bei diesem Bewerb, insbesondere am heutigen Tage, so viele Feuchtgebiete [ à la Roche]? Und zwar – gerade von ganz jungen Frauen?
Sind diese Autorinnen und ihre Texte etwa Fahnenträgerinnen eines neuen feministischen Aufbruchs?
Erklimmen wir mit ihnen eine neue – die nächste [höhere ?] – Stufe der sexuellen [Be]frei[heit]ung von Frau [und Mann{!}] ?
Dabei dachte ich immer: Wir sind schon befreit!
Waren es nicht unsere Mütter und natürlich die Alt-1968er, die dieser Befreiung und einer neuen sexuellen Freiheit den Weg ebneten… damals als die einen die Trümmer einer verkorksten Jugend und Kindheit mit wegräumten… und dann… die anderen... vor allem jene in den Ashrams und "Kommunen" - wie jener Kommune „eins“ in München - einer ganzen nachfolgenden Generation die Große Freiheit vorlebten?
Was ist da heute los?
In den Köpfen der jungen Erzählerinnen und ihren schriftstellerischen Seelen? In den Körpern dieser Frauen-Protagonist[inn]en-[Anti]Held[inn]en?
Haben ihre Erzählerinnen zu viel Zeit im rosarot gestrichenen Girliezimmer mit Lilli Fee und deren Freundin Sirikid verbracht?
Oder ist es etwas anderes?
Vielleicht…
...die aufgezwungene Früh-Sexualisierung durch das Container–Fernsehen und andere Medienformate, die sich heute in den weiblichen Texten Bahn bricht?
Damit sie sich vom Trash-TV oder einer sexualisierten Rapper-Gewalt, die die Frau wieder zum Objekt oder zum Latte-Macchiato-Mütterchen stilisierend, rein wäscht?
Denn durch die Schreibe all dieser feuchten Frauen-Texte schimmert[e] [mir] eigentlich die schützenswerte Unschuld des jugendlichen, pubertierenden Mädchens, damit es noch ein Weilchen Mädchen sein darf.
Weil Frau sein, wird es immer noch früh [und lange]genug...
Ich erwog bereits, die weiße Malerhose, die irgendwo auf der Bühne in einer Kiste vermottet, heraus zu holen und lila einzufärben… für alle Fälle sozusagen, denn wer weiß, was da morgen und überhaupt nun für literarische Biotope auf uns zukommen… ich war noch in Gedanken darüber, da tauchte noch eine andere Frau auf:
Eine Erzählerin im Gewande der [uni-sex-]russischen Unschuld vom Lande.
Sie, die erfahrene [mütterliche] Frau, erlaubte ihrem kindlichen Helden, was den jungen Mädchen aus deutschsprachigen Landen nicht mehr gestattet zu sein scheint: Die Entdeckung und das Erspüren der subtilen Erotik. Jenem großen Geheimnis der Pubertät, das später im Leben zu tiefem Liebesempfinden befähigen [können] wird.
Meine mir gewogenen Leserinnen und Leser:
WAS für ein Bachmanntag!
Ein Tag, der dann jäh erstirbt durch das plötzliche Nierenversagen des letzten [Text]Helden.
Eigentlich schade!
Aber so ist er eben… der Bachmann-Bewerb!
Und nun… gönnen Sie mir ein klein wenig Zeit, bevor ich die heute gefundenen „haltbaren Sätze im Bimbam der [nun feuchten] Worte vervollständige und auch meine eine oder andere Leserinnen-Kritik zu den heute gelesenen Texten en detail einstelle [wird wohl Abend werden].
Und diejenigen, die kommentierten, ich antworte Ihnen allen… aber erst muss der Stapel hier auf meinem Schreibtisch abgearbeitet werden… jedenfalls freue ich mich sehr über Ihre Kommentare, denn die befeuern mich auch manche Textniederung zu durchstehen ;-)
Teresa HzW - 6. Jul, 17:04 - Rubrik [W]ortgeklingel
@Steppenhund
lieber Steppenhund, weil das
ist genau d e r GENERAL-
verdacht, den ich eigentlich
auch noch[!] habe ;-)
und... es ist in jungen
Schreiber[innen]jahren ja oft
so, dass man auch gerne
nachahmt, was einem gefällt,
wobei mein Eindruck heute nicht
war, dass diese jungen Autorinnen
"nachgeahmt" hätten.
Nein, nein, das waren schon
deren eigene feuchtbiotopischen
Schreibinspirationen, die da ihren
Niederschlag im Text fanden.