Das mit dem "Kinder-Gebären" als Erfahrungsmassstab erscheint mir persönlich etwas unzureichend. Es ist wahr, dass die körperlichen Schmerzen in der Regel nicht eintreffen, doch die Erzeugung eines "Baby"s ist sowohl mit Schmerzen als auch mit allen anderen Gefühlsregungen verbunden. Frauen, die dies nicht begreifen verhalten sich ähnlich wie die Männer, die ungekehrt nicht mitfühlen können. (Fortsetzung folgt, muss arbeiten)
Die Bücher wurden ja bisher nicht ausgetragen. Doch von 1983 bis 1986 arbeitete ich 3 Jahre lang an der Entwicklung eines Messgeräts. Das bestand aus zwei Teilen: Messkopf und Auswertung.
Beim Messkopf steuerte ich 70% der Hardware und 100% der Software bei, beim Auswertegerät 90% Hardware und 90% Software. Was ich nicht machte, waren die mechanischen Konstruktionen, die aber aufgrund meiner Patente erfolgte.
Die drei Jahre Entwicklungsdauer empfand ich als ein "Baby-Austragen". Ich scheute keine Mühe und keinen Arbeitseinsatz, manchmal 20h am Tag. Damals wurde das Gerät für Krebserkennung und Chromosomenanalyse verwendet. Die schnelle Computerentwicklung, die kurz darauf einsetzte, machte biochemische Untersuchungen an Chromosomen allerdings nahezu obsolet.
Ich bin stolz auf mein Baby. Die damit verbundenen Patente sorgen noch heute dafür, dass ich überhaupt an Universitäten lehren darf. Als ich die Firma verließ, schrieben mir die ehemaligen Mitarbeiter, die erst in der letzten Phase Anwendungssoftware erstellten, voller Stolz, wo sie das Gerät wieder einmal in China oder der Sowjetunion installiert hatten. Ich hatte die Entwicklung von Hardware immer als kreativen Prozess gesehen, aber hier war auch die ganze Software neu. Praktisch hatte ich im Gerät auch einen selbstentwickelten Computer eingesetzt. Und das Erfolgserlebnis war eben, dass mit nur wenigen Knopfbetätigungen das Gerät 1986 selbstständig rechnen konnte, ob ein Blutabstrich krebsverdächtig oder nicht war. Das ist doch so, als würde man sein Kind das erste Mal Mama oder Papa sagen hören.
Ich gebe zu, dass ich nicht die Gefühlsregungen des Gebärens kenne. Andererseits kennen aber vermutlich viele Frauen nicht das Erfolgserlebnis praktisch aus dem Nichts ein Gerät mit Expertenwissen zu bauen. Schwer bis unmöglich, das zu vergleichen. Aber über die Intensität der Gefühle lässt sich wohl genauso schwer argumentieren.
Ich gebe zu, ich musste erst zweimal über die Kommentare lesen und ein wenig länger nachdenken, lieber Steppenhund.
Irgendwie ist Ihre Sicht mir auch nachvollziehbar, weil ein solches Projekt, an dessen Ende eine revolutionäre Entwicklung steht, einen ähnlich viel Schweiß und Kraft kostet wie -nicht nur die Geburt- sondern auch das Aufziehen eines Kindes.
Es gibt nur einen klitzekleinen Unterschied: Die fleischlichen Kinder hat man ein Leben lang an der Backe, während ein technisches Entwicklungsprojekt halt irgendwann abgeschlossen ist. Allerdings... kommt dann ja meist das nächste Projekt hinten nach... und bei den leiblichen Kindern ist irgendwann halt biologisch Schluss mit der "Produktion" - zumindest bei uns Frauen ;-)) - allerdings... irgendwann kommen dann ja die Enkele... ;-)
Wi[e]der[W]orte [1]
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Fortsetzung
Beim Messkopf steuerte ich 70% der Hardware und 100% der Software bei, beim Auswertegerät 90% Hardware und 90% Software. Was ich nicht machte, waren die mechanischen Konstruktionen, die aber aufgrund meiner Patente erfolgte.
Die drei Jahre Entwicklungsdauer empfand ich als ein "Baby-Austragen". Ich scheute keine Mühe und keinen Arbeitseinsatz, manchmal 20h am Tag. Damals wurde das Gerät für Krebserkennung und Chromosomenanalyse verwendet. Die schnelle Computerentwicklung, die kurz darauf einsetzte, machte biochemische Untersuchungen an Chromosomen allerdings nahezu obsolet.
Ich bin stolz auf mein Baby. Die damit verbundenen Patente sorgen noch heute dafür, dass ich überhaupt an Universitäten lehren darf. Als ich die Firma verließ, schrieben mir die ehemaligen Mitarbeiter, die erst in der letzten Phase Anwendungssoftware erstellten, voller Stolz, wo sie das Gerät wieder einmal in China oder der Sowjetunion installiert hatten. Ich hatte die Entwicklung von Hardware immer als kreativen Prozess gesehen, aber hier war auch die ganze Software neu. Praktisch hatte ich im Gerät auch einen selbstentwickelten Computer eingesetzt. Und das Erfolgserlebnis war eben, dass mit nur wenigen Knopfbetätigungen das Gerät 1986 selbstständig rechnen konnte, ob ein Blutabstrich krebsverdächtig oder nicht war. Das ist doch so, als würde man sein Kind das erste Mal Mama oder Papa sagen hören.
Ich gebe zu, dass ich nicht die Gefühlsregungen des Gebärens kenne. Andererseits kennen aber vermutlich viele Frauen nicht das Erfolgserlebnis praktisch aus dem Nichts ein Gerät mit Expertenwissen zu bauen. Schwer bis unmöglich, das zu vergleichen. Aber über die Intensität der Gefühle lässt sich wohl genauso schwer argumentieren.
Ein schöner nachdenklich stimmender Kommentar
Irgendwie ist Ihre Sicht mir auch nachvollziehbar, weil ein solches Projekt, an dessen Ende eine revolutionäre Entwicklung steht, einen ähnlich viel Schweiß und Kraft kostet wie -nicht nur die Geburt- sondern auch das Aufziehen eines Kindes.
Es gibt nur einen klitzekleinen Unterschied: Die fleischlichen Kinder hat man ein Leben lang an der Backe, während ein technisches Entwicklungsprojekt halt irgendwann abgeschlossen ist. Allerdings... kommt dann ja meist das nächste Projekt hinten nach... und bei den leiblichen Kindern ist irgendwann halt biologisch Schluss mit der "Produktion" - zumindest bei uns Frauen ;-)) - allerdings... irgendwann kommen dann ja die Enkele... ;-)