Was soll man da schreiben. Vor einem Jahr ist mein Schulfreund gestorben. Nierenkrebs, fast ausgeheilt, nach fünf Jahren neue Metastasen. Er hatte einen unbändigen Lebenswillen. Die Ärzte hatten ihm eine Zeit gegeben, die er um 5 Jahre überlebt hat. In der kalten Jahreszeit hat er Vorlesungen in Portugal gehalten. Zum Schluss saß er im Rollstuhl in der Oper oder in der Volksoper oder im Burgtheater, obwohl er ja eigentlich in Basel lebte. Schlußendlich Metastasen in der Lunge. Davor Interferonbehandlungen, die alle halben Jahre verändert werden mussten. Dann war er wieder 3 Wochen in absolut erbärmlichen Zustand. Es ist schwer, einen Menschen sterben zu sehen. Ja, und gleichzeitig hat meine Frau den Tod ihrer Schwester erlebt. Sie und eine andere, die Zwillingsschwester lösten sich in der Heimpflege ab. Knochenkrebs, Blindheit, Versagen der sensorischen Einheiten und schließlich Versagen des Hirns.
Wir sollten etwas davon lernen, sei es Dankbarkeit oder Demut.
Was ich aber lerne, ist der Glaube an meine Lebensphilosophie. Es gibt nur eine Kategorie, die ist "das Leben".
Sehr lieb, Deine tröstenden Worte!
Auch bei unserem Freund ist der Primärtumor ein Nierenzellkarzinom... wer weiß... ohne die vielen Metastasen hätte er vielleicht auch noch ein paar Jahre... vorgestern meinten die Ärzte, dass wohl beide Chemos nicht gegriffen hätten...
JA - was soll man da sagen!?
Ich empfinde - seit dem Nachmittag auf der Palliativstation - ähnlich wie Du: Dankbarkeit und auch eine Art Gnade, leben zu dürfen!
Der Abschiedsbesuch bei B. hatte für mich eine weitere Erkenntnis, die um so mehr Stunden er zurückliegt, um so wirkmächtiger wird: Es ist wichtig, seine Träume zu leben, seine Wünsche und Bedürfnisse in diesem Leben zu verwirklichen - wenigstens es zu versuchen!
Bewegt bin ich immer noch von der Einfachheit der Dinge, die B. mir nannte, die er gern nochmals getan hätte!
Gestern brachte ihm seine Frau, unsere Freundin C., einen Meeresfrüchte-Salat mit - aus dem Lieblingsrestaurant von B. - das etwa 100 Kilometer entfernt... das finde ich auch sehr bewegend!
Nochmals ganz lieben Dank für Deine Anteilnahme, lieber Hans.
Mit liebem Gruß Teresa
Wi[e]der[W]orte [1]
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Zuletzt aktualisiert: 7. Jun, 15:49
Was soll man da schreiben. Vor einem Jahr ist mein Schulfreund gestorben. Nierenkrebs, fast ausgeheilt, nach fünf Jahren neue Metastasen. Er hatte einen unbändigen Lebenswillen. Die Ärzte hatten ihm eine Zeit gegeben, die er um 5 Jahre überlebt hat. In der kalten Jahreszeit hat er Vorlesungen in Portugal gehalten. Zum Schluss saß er im Rollstuhl in der Oper oder in der Volksoper oder im Burgtheater, obwohl er ja eigentlich in Basel lebte. Schlußendlich Metastasen in der Lunge. Davor Interferonbehandlungen, die alle halben Jahre verändert werden mussten. Dann war er wieder 3 Wochen in absolut erbärmlichen Zustand. Es ist schwer, einen Menschen sterben zu sehen. Ja, und gleichzeitig hat meine Frau den Tod ihrer Schwester erlebt. Sie und eine andere, die Zwillingsschwester lösten sich in der Heimpflege ab. Knochenkrebs, Blindheit, Versagen der sensorischen Einheiten und schließlich Versagen des Hirns.
Wir sollten etwas davon lernen, sei es Dankbarkeit oder Demut.
Was ich aber lerne, ist der Glaube an meine Lebensphilosophie. Es gibt nur eine Kategorie, die ist "das Leben".
@Steppenhund
Auch bei unserem Freund ist der Primärtumor ein Nierenzellkarzinom... wer weiß... ohne die vielen Metastasen hätte er vielleicht auch noch ein paar Jahre... vorgestern meinten die Ärzte, dass wohl beide Chemos nicht gegriffen hätten...
JA - was soll man da sagen!?
Ich empfinde - seit dem Nachmittag auf der Palliativstation - ähnlich wie Du: Dankbarkeit und auch eine Art Gnade, leben zu dürfen!
Der Abschiedsbesuch bei B. hatte für mich eine weitere Erkenntnis, die um so mehr Stunden er zurückliegt, um so wirkmächtiger wird: Es ist wichtig, seine Träume zu leben, seine Wünsche und Bedürfnisse in diesem Leben zu verwirklichen - wenigstens es zu versuchen!
Bewegt bin ich immer noch von der Einfachheit der Dinge, die B. mir nannte, die er gern nochmals getan hätte!
Gestern brachte ihm seine Frau, unsere Freundin C., einen Meeresfrüchte-Salat mit - aus dem Lieblingsrestaurant von B. - das etwa 100 Kilometer entfernt... das finde ich auch sehr bewegend!
Nochmals ganz lieben Dank für Deine Anteilnahme, lieber Hans.
Mit liebem Gruß Teresa