50 Jahre RocknRoll Bühnenleben
Ein halbes Jahrhundert Bühne, Show, Tour[nee].
Welche Band schafft das?
Klar, nur eine!
Die Teufelskerle der Rolling Stones!
Sie gehören zu den wenigen Bands, die eine[r] einmal im Leben live gehört [gesehen] haben muss. Ihr Live-Gig - ein „must have b[s]een“!
Ich erinnere mich noch gut, an mein erstes [und bis dato leider einziges!] Rolling Stones Konzert.
Es war ein nasskalter, windiger Septembertag. Nachts um elf hörte ich zufällig im Radio, dass ein dreiviertel Jahr später [am 29. Mai 1999] die Band zu einem Open-Air-Konzert auf Europa-Tour[nee] auch im Ländle vorbei käme. Wahrscheinlich zum Letzten Mal. Ein raffiniert gestreutes Gerücht. Die größte Showtour sollte es werden. Sie war es [rückblickend] auch:
108 mal brachte die Band ihre "Bridges-to-Babylon-Show" auf die Bühne, davon 37 mal in Europa.
Von 1997 bis 1999.
Viereinhalb Millionen Menschen pilgerten weltweit zu den Konzerten dieser Tour, allein über zwei Millionen in Europa. Sie führte die Rolling Stones insgesamt durch 25 Länder der Welt und gilt als zweitgrößte Konzerttour [ich weiß nicht genau, ob überhaupt!? in der Musikgeschichte zumindest] in der 50jährigen Bühnengeschichte der Rolling Stones.
Erst im dritten Jahr kam sie zu uns in den Süden und der Mythen hafte Ruf eilte ihr voraus!
Klar, dass ich mich sofort ans Telefon hing, als ich das eher zufällig auf SWR3 aufschnappte.
Nach fast einer Stunde Wahlwiederholungsmodus kam ich bei der Hotline von Easy Ticket durch [Internet-Ticketing gab es zu der Zeit noch nicht].
Ich ergatterte zwei der letzten Tribühnenplätze direkt gegenüber der Bühne, Reihe sieben oder acht muss das gewesen sein. Eine Karte kostete damals 154 D-Mark! Dass der Platz dennoch einen "gefühlten“ Kilometer von der Bühne weg sein sollte, konnte ich damals [noch] nicht wissen, denn ich hatte zu der Zeit noch nie auf dem Cannstatter Wasen ein Open Air miterlebt, obwohl vier, fünf Jahre vorher bereits Brian Adams und etwa zehn Jahre davor Pink Floyd an gleicher Stelle auch unter freiem Himmel auftraten.
Es ist der größte Platz in Stuttgart zwischen Neckar und Weinbergen gelegen, besser bekannt vom zweitgrößten Volksfest Deutschlands, dem Cannstatter Wasen.
Jeder Quadratzentimeter wurde damals vom Konzertveranstalter ausgenützt. Angeblich waren 75.000 Menschen da, an jenem Tag, als ich das Spektakel besuchte. Dabei hätte ich gar nicht mehr hingehen brauchen, da ich bereits vorher, zwei Tage lang in Folge, in den kostenlosen Hörgenuss kam. Dank meiner damaligen Residenz über den Dächern der Stadt mit Blick (!!!) zum Festivalgelände. Ich beobachtete, wie die Trucks heranfuhren und Tausend starke Hände eine gigantische Bühne errichteten, in Dimensionen, die ich vorher nicht gesehen hatte.
Es war das erste Mal, dass die Stones eine zweite Bühne, eine sog. B-Stage mit aufbauten, auf der Mick Jagger seine Show mit abzog. Eine B-Stage hat so eine Art „Catwalk“ der mitten ins Publikum führt. Eine 46 Meter lange Teleskopbrücke [also eine mit ausfahrbaren Arm] verband zusätzlich diese B-Stage mit der Hauptbühne. Außerdem erinnere ich mich noch an eine gigantische Lightshow, ein Feuerwerk und so aufblasbare phallusartige Schläuche, auf denen er dann herumritt. Und eine Menge Trockeneisnebel, die Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood und Charlie Watts immer wieder in Nebelschwaden verhüllte.
Jedenfalls sind mir dieser Bühnenaufbau, die Einstimmung der Band, der Soundcheck, das Einspielen… kurzum alle Vorbereitungen in guter, hautnaher Erinnerung am heutigen Tag des 50-jährigen Bühnenjubiläums der ältesten aktiven Rock`n`Roll-Band der Welt.
Mir unvergesslich.
Damals.
Nach getaner Arbeit heimkommen, die Schuhe in die Ecke schleudern, barfuss auf die Sonnen warmen Platten der Dachloggia treten, den Liegestuhl aufklappen, den eisgekühlten Prosecco herausholen, ab und an die Beine auf die Dachpfannen ausgestreckt, mit dem Zeh im Takt mitwippend, den Kerlen, die gegenüber die Stimme ölten, zuprostend.
In den Soundpausen:
Anrufe bei Freund[inn]en.
Zähne lang machend.
Hörer in die Luft haltend, wenn wieder einmal ein paar Takte, ein Gitarrenriff oder ähnliches herüber tönte.
Am Tag vor dem Konzert. Auf meiner Dachterrasse: full house. Schließlich wollten die Freund[inn]en mit in den Prosecco-Stones-Genuss kommen.
Unerheblich, dennoch erwähnenswert: Wie sich damals geschickt meine Prosecco- und Sektvorräte auffüllten ;-)
Und… dann...
...der große Tag des Konzerts:
ein Samstag, meine ich… Frühlingswarm.
Zu Fuß in fünfzehn Minuten zum Gelände gepilgert.
Dann der Schock;
die Bühne also bestimmt drei-vierhundert Meter entfernt.
Aber was soll`s, dachte ich mir,
dabei sein ist alles und der Verkäufer der rotlippigen Jagger-Ferngläser will ja auch was verdienen.
Irgendwo muss es hier im Haus noch "rumfahren“… dieses Rolling-Stones-Fernglas aus längst vergangenen Tagen.
Zuguterletzt gegen Ende des Konzerts standen wir dann auch alle auf den Tribühnen und tanzten mit, wie man halt auf zwanzig Zentimeter schmalen löchrigen Stahlstegen tanzen kann... den Aufpassern wurde da schon ein wenig mulmig. Doch wie Sie lesen, hat`uns das Stahlgerüst "gehoben".
Am meisten freute ich mich damals, dass die Band meinen Lieblingssong spielte….
...ganz privat für mich…
...bereits zwei Tage vorher...
...beim allerersten "Soundcheck":
auf meiner Sonnenterrasse,
mit Blick über die Dächer... von...
... "Klein-Paris" [so fühlte ich mich immer in jener Residenz]….
Saugut! - sage ich Ihnen, liebe[r] Leser[in]
und… ich kann Ihnen eines verraten:
Ich hege immer noch -
eine diabolische Sympathie für diese Teufels-Rocker!
[Wiewohl ich bei Mick Jagger nie in Ohnmacht fiel…
eher… bei…
aber das behalte ich für mich! ]
;-)
3098 mal gelesen
Welche Band schafft das?
Klar, nur eine!
Die Teufelskerle der Rolling Stones!
Sie gehören zu den wenigen Bands, die eine[r] einmal im Leben live gehört [gesehen] haben muss. Ihr Live-Gig - ein „must have b[s]een“!
Ich erinnere mich noch gut, an mein erstes [und bis dato leider einziges!] Rolling Stones Konzert.
Es war ein nasskalter, windiger Septembertag. Nachts um elf hörte ich zufällig im Radio, dass ein dreiviertel Jahr später [am 29. Mai 1999] die Band zu einem Open-Air-Konzert auf Europa-Tour[nee] auch im Ländle vorbei käme. Wahrscheinlich zum Letzten Mal. Ein raffiniert gestreutes Gerücht. Die größte Showtour sollte es werden. Sie war es [rückblickend] auch:
108 mal brachte die Band ihre "Bridges-to-Babylon-Show" auf die Bühne, davon 37 mal in Europa.
Von 1997 bis 1999.
Viereinhalb Millionen Menschen pilgerten weltweit zu den Konzerten dieser Tour, allein über zwei Millionen in Europa. Sie führte die Rolling Stones insgesamt durch 25 Länder der Welt und gilt als zweitgrößte Konzerttour [ich weiß nicht genau, ob überhaupt!? in der Musikgeschichte zumindest] in der 50jährigen Bühnengeschichte der Rolling Stones.
Erst im dritten Jahr kam sie zu uns in den Süden und der Mythen hafte Ruf eilte ihr voraus!
Klar, dass ich mich sofort ans Telefon hing, als ich das eher zufällig auf SWR3 aufschnappte.
Nach fast einer Stunde Wahlwiederholungsmodus kam ich bei der Hotline von Easy Ticket durch [Internet-Ticketing gab es zu der Zeit noch nicht].
Ich ergatterte zwei der letzten Tribühnenplätze direkt gegenüber der Bühne, Reihe sieben oder acht muss das gewesen sein. Eine Karte kostete damals 154 D-Mark! Dass der Platz dennoch einen "gefühlten“ Kilometer von der Bühne weg sein sollte, konnte ich damals [noch] nicht wissen, denn ich hatte zu der Zeit noch nie auf dem Cannstatter Wasen ein Open Air miterlebt, obwohl vier, fünf Jahre vorher bereits Brian Adams und etwa zehn Jahre davor Pink Floyd an gleicher Stelle auch unter freiem Himmel auftraten.
Es ist der größte Platz in Stuttgart zwischen Neckar und Weinbergen gelegen, besser bekannt vom zweitgrößten Volksfest Deutschlands, dem Cannstatter Wasen.
Jeder Quadratzentimeter wurde damals vom Konzertveranstalter ausgenützt. Angeblich waren 75.000 Menschen da, an jenem Tag, als ich das Spektakel besuchte. Dabei hätte ich gar nicht mehr hingehen brauchen, da ich bereits vorher, zwei Tage lang in Folge, in den kostenlosen Hörgenuss kam. Dank meiner damaligen Residenz über den Dächern der Stadt mit Blick (!!!) zum Festivalgelände. Ich beobachtete, wie die Trucks heranfuhren und Tausend starke Hände eine gigantische Bühne errichteten, in Dimensionen, die ich vorher nicht gesehen hatte.
Es war das erste Mal, dass die Stones eine zweite Bühne, eine sog. B-Stage mit aufbauten, auf der Mick Jagger seine Show mit abzog. Eine B-Stage hat so eine Art „Catwalk“ der mitten ins Publikum führt. Eine 46 Meter lange Teleskopbrücke [also eine mit ausfahrbaren Arm] verband zusätzlich diese B-Stage mit der Hauptbühne. Außerdem erinnere ich mich noch an eine gigantische Lightshow, ein Feuerwerk und so aufblasbare phallusartige Schläuche, auf denen er dann herumritt. Und eine Menge Trockeneisnebel, die Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood und Charlie Watts immer wieder in Nebelschwaden verhüllte.
Jedenfalls sind mir dieser Bühnenaufbau, die Einstimmung der Band, der Soundcheck, das Einspielen… kurzum alle Vorbereitungen in guter, hautnaher Erinnerung am heutigen Tag des 50-jährigen Bühnenjubiläums der ältesten aktiven Rock`n`Roll-Band der Welt.
Mir unvergesslich.
Damals.
Nach getaner Arbeit heimkommen, die Schuhe in die Ecke schleudern, barfuss auf die Sonnen warmen Platten der Dachloggia treten, den Liegestuhl aufklappen, den eisgekühlten Prosecco herausholen, ab und an die Beine auf die Dachpfannen ausgestreckt, mit dem Zeh im Takt mitwippend, den Kerlen, die gegenüber die Stimme ölten, zuprostend.
In den Soundpausen:
Anrufe bei Freund[inn]en.
Zähne lang machend.
Hörer in die Luft haltend, wenn wieder einmal ein paar Takte, ein Gitarrenriff oder ähnliches herüber tönte.
Am Tag vor dem Konzert. Auf meiner Dachterrasse: full house. Schließlich wollten die Freund[inn]en mit in den Prosecco-Stones-Genuss kommen.
Unerheblich, dennoch erwähnenswert: Wie sich damals geschickt meine Prosecco- und Sektvorräte auffüllten ;-)
Und… dann...
...der große Tag des Konzerts:
ein Samstag, meine ich… Frühlingswarm.
Zu Fuß in fünfzehn Minuten zum Gelände gepilgert.
Dann der Schock;
die Bühne also bestimmt drei-vierhundert Meter entfernt.
Aber was soll`s, dachte ich mir,
dabei sein ist alles und der Verkäufer der rotlippigen Jagger-Ferngläser will ja auch was verdienen.
Irgendwo muss es hier im Haus noch "rumfahren“… dieses Rolling-Stones-Fernglas aus längst vergangenen Tagen.
Zuguterletzt gegen Ende des Konzerts standen wir dann auch alle auf den Tribühnen und tanzten mit, wie man halt auf zwanzig Zentimeter schmalen löchrigen Stahlstegen tanzen kann... den Aufpassern wurde da schon ein wenig mulmig. Doch wie Sie lesen, hat`uns das Stahlgerüst "gehoben".
Am meisten freute ich mich damals, dass die Band meinen Lieblingssong spielte….
...ganz privat für mich…
...bereits zwei Tage vorher...
...beim allerersten "Soundcheck":
auf meiner Sonnenterrasse,
mit Blick über die Dächer... von...
... "Klein-Paris" [so fühlte ich mich immer in jener Residenz]….
Saugut! - sage ich Ihnen, liebe[r] Leser[in]
und… ich kann Ihnen eines verraten:
Ich hege immer noch -
eine diabolische Sympathie für diese Teufels-Rocker!
[Wiewohl ich bei Mick Jagger nie in Ohnmacht fiel…
eher… bei…
aber das behalte ich für mich! ]
;-)
Teresa HzW - 12. Jul, 12:14 - Rubrik Tagwerk[e]
So lange ist "The Lip" mit seinem Human Riff, dem Wembley Whammer und Ronnie B. Good unterwegs.
Hätten Sie einen "I like it"-Button würde ich folgendes ankreuzen, da waren sie noch zu Fünft