Jossele - 18. Sep, 11:53

"Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel García Márquez dürften, dürften ihrem Prolog nach, dagegen wie eine Kurzgeschichte dastehen.
Ich freu mich schon, und hoffe doch, das Werk auch in Buchform zu erspähen.

Teresa HzW - 19. Sep, 13:25

Hundert Jahre Einsamkeit

Lieber Jossele,
„Heiden[-]ei“ [tät jetzt auch der Schwob` sagen] da habe ich mit meinem Prolog wohl eine enorme Erwartungshaltung herauf provoziert….[ob ich]… die zu halten imstande [sein werde] ;-)
Jedenfalls fürs erste – und auch wenn meine weise Omama immer sagte: „Kind, sag niemals nie im Leben“ - beabsichtige ich keine Buch-Veröffentlichung, da müsste es schon mit dem Beelzebub [oder dem lieben Gott oder was auch immer] zugehen.
An ein Werk der Weltliteratur – die südamerikanischen Buddenbrooks – heran zu schreiben – es einem Nobelpreisträger [erhielt er nicht sogar für diese "100 Jahre Einsamkeit“ den Literaturnobelpreis!?] gleich zu tun… Heissa… was für eine [verwegen kühne] Idee!

Wiewohl Ihr Vergleich beinahe etwas "Telepathisches“ hat[te]. Überlegte ich gestern um das Mittagsläuten herum beim Werkeln am heimischen Herd doch allen Ernstes, welches eigentlich das Leitmotiv meiner Chronicles [Erzählung] sein könnte – sein wird!? Natürlich wird es auch - wie bei Marquéz - die Darstellung von "menschlichen“ [ich scheue das Wort "Schicksale“ ein wenig und verwende lieber den Begriff] Lebens-Wegen sein.
Anders als beim Nobelpreisträger, der mit dem alten Stilmittel einer in sich geschlossenen Welt arbeitet, da sich bei ihm alles in einem Dorf abspielt [bei Thomas Mann`s Zauberberg spielen sich die Schicksale in einer Klinik hoch droben auf dem Berg ab], wird es bei mir mehr um eine "offene Welt“, eine Welt, die in B e w e g u n g ist, gehen. Vielleicht eine Wanderung. Eine Wanderschaft. Wanderungsbewegungen. [Ex-Im]Migration im weiteren Sinne!?
Ich habe da noch drüber nach zu hirnen...

Insofern tut ihr Hinweis auf "100 Jahre Einsamkeit“ mir sehr gute Dienste, weil ich durch den Vergleich mit jenem Stoff, in der Abgrenzung doch stärker und schneller auf meinen stofflichen Focus hin-denke!

Bei García Marquéz stehen außerdem als Thema die Liebe, [ihre] Vergänglichkeit und [ihr/der] Tod im Mittelpunkt. Doch was wird d a s Hauptthema meines Chronicle sein?
Auch da bin ich noch nicht im Reinen mit mir. [Denke aber auch, dass das zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht so ausgefeilt sein muss]. Bei mir wird es wohl mehr ums Thema [herrschaftliche/politische] Macht[ausübung] gehen. Was [falsche] Macht[ausübung] mit den Menschen macht – vielleicht!?!?
Wie [politischer] MACHT[missbrauch] das Lebensglück, insbesondere das Liebesglück des einzelnen bedroht!?
Und wie es ökonomisch erfolgreiche und inter-kulturell hoch entwickelte Regionen [zu] zerstört [zerstören vermag].
Und dass die Menschen… [wenn ich 100 Jahre zugrunde legen sollte-werde] immer noch keinen Deut klüger geworden sind… naja… aber das ist doch zu weit und zu hoch gegriffen!?

Einen Vorteil hatte Marquéz jedenfalls, als er es [dürften wohl bald 50 Jahre her sein, als er diesen Roman] schrieb. Mit seinem Stoff hatte er keine historische Last abzuarbeiten. Er musste schreibend nichts "weg schaffen“, was schon auserzählt war.
Das ist bei meinem Stoff wohl anders, vielleicht ist das eine Familien[saga?]Chronik, die in ähnlicher Form in den letzten einhundert Jahren schon zigtausendfach erzählt wurde!?
Gleichwohl gibt es für mich keinen [Hinderungs]Grund, nicht aus einer anderen Perspektive aktuell Vergangenes ins Bewusstsein der Erinnerung zurückzuholen.
Insofern freue ich mich über Ihre [Vor]Freude auf mein Machwerk und Ihre weiteren Ein-Würfe dazu ;-)

Auch Ihnen aller-herzlichst in die Donauauen hinab [oder ist es doch hinauf?] grüßend
Ihre Teresa :-)
Jossele - 19. Sep, 15:18

So scheidet Márquez als Pate also aus, wie auch der Thomas Mann, wie mir scheint.

Mir scheint auch, also ich tu das bisweilen so, einfach einmal anfangen bei irgendeinem losen Faden wär ein Schritt.
Muss ja nicht chronologisch sein.

Erinnerung geschieht ja auch in Sprüngen, und am Ende wird ein Gesammtes daraus.

Der erwähnte Machtmißbrauch als einer der Wegweiser zieht sich ja durch alle Jahrhunderte, bis herein in die Gegenwart, im Großen wie im Kleinen.

Einfach loslassen und schreiben (dass sie es können, steht außer Frage).
Teresa HzW - 19. Sep, 16:54

Ja, einfach drauf losschreiben... das wär`s wohl... bloß manchmal ist einem dabei der Kopf im Weg.
;-)
Jossele - 19. Sep, 21:18

Wie gesagt, loslassen ;-)

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