... w i [ e ] der [ W ] o r t e...[2]

Sie beschreiben ein Phänomen, das in sämtlichen Stadtmetropolen der Welt zu finden ist. Gehen Sie nach Buenos Aires, nach Santiago de Chile, nach London, Paris, Wien, Budapest überall finden sie eine ganz spezifische europäische Architektur, deren Charakteristika sich bis heute zeigen. Sie hat sich aus dem explosionsartigen Wachstum der Städte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt. Die Europäer hatten zu der Zeit die Vormachtstellung auf der Welt. 4 Fünftel der Welt stand damals unter der Herrschaft der britischen Krone. Das prägt. Überallhin pflegten die Europäer ihre Handelsbeziehungen. Stadtplanerisch umfasst das eine Tradition von bis zu 1000 Jahren. Geschichtlich existiert die Stadt seit 7000 Jahren. Heute stecken Stadtentwicklung und Stadtplanung in einem Dilemma. Sie erleben eine Renaissance der Stadt. Doch das Leitbild ist eine rückwärts gewandte Utopie. Es lässt sich nicht mehr bauen. Es hieße die Hülle der Gesellschaft des 19. Jhdts zu errichten. Ohne die Gesellschaft des 19. Jhdts. Eine lebendige Mischung von Wohnen und Arbeiten, die auf einer kleinbertrieblichen Struktur von Handel und Gewerbe beruhte. Eine Stadt der kurzen Wege und eine Stadt der Abhängigkeiten mit Hausdienern und Dienstboten, mit Armut und unterentwickelten Transportvehikeln. Eine Stadt der persönlichen Abhängigkeiten, des Industrieproletariats, der Armut und unterentwickelten Verkehrsmöglichkeiten. Prag ist eine Stadt die dieses historische Leitbild in sich trägt.