Ich hatte vor ein paar Semestern das Vergnügen, mich genau mit diesem Thema, also der Autorschaft, auseinandersetzen zu dürfen und musste jetzt eine Weile darüber nachdenken, was Sie denn meinten, als Sie sagten, dass die Erzählerin nicht die Autorin sei.
Der [scheinbare] Widerspruch liegt ja nicht im Wort verborgen, zumindest verstand ich so den Text, sondern in der Handlung, oder?
Oh wie schön, dass ich in Ihnen, lieber SHHHHH, einen Mitleser vom literaturwissenschaftlichen Fach - ich hoffe, sagen zu dürfen: f i n d e !
Sie legen den Kommentarfinger genau dort in die Wunde, wo ich beim Schreiben ein leichtes Grummeln in der Magengegend verspürte!
Und Sie haben es für sich richtig "interpretiert"; ich meine tatsächlich mit "Autor"[en]-schaft den Urheber einer Handlung (in der Geschichte selbst).
Wäre mein Vorhaben eine rein fiktionale Angelegenheit, also ein Roman, eine Novelle oder eine Kurzgeschichte, so wäre die Frage der Autorschaft leicht beantwortet: Dann wäre ich die Urheberin all der Handlungen und all der Personen, die in der Geschichte auftreten. Also wäre ich Autorin, nicht nur die Erzählerin.
Da ich mich aber bei dieser autobiografischen Geschichte eher als eine Art "Berichterstatterin" [von bisweilen wahrscheinlich "Geistes Gnaden" ;-) ] sehe, fällt es mir etwas schwer, mich mit dem Etikett des "Autors" zu schmücken.
Natürlich obliegt mir die Auswahl der Personen, natürlich entscheide ich darüber, welche davon stärker in den Vordergrund gerückt werden, wem - nach meinem subjektivem Empfinden als "Erzählerin" im Sinne von "Berichterstatterin" - ein Hauptplatz auf der familiengeschichtlichen Bühne gebührt und wem nicht.
Natürlich wähle auch ich aus der Vielzahl der Ereignisse eben die aus, die mir (familien-)typisch oder aufgrund der gesellschaftlichen-politischen Verhältnisse als besonders hervorzuheben erscheinen.
Allerdings brauche ich kein besonderes Gehirnschmalz dafür einsetzen, mir ein tolles Ereignis auszudenken. Insofern hatte ich die letzten Tage, als ich darüber nachdachte, welche Rolle "ich", diejenige, die das auf-schreibt, eigentlich hat, doch Bedenken, mich dann als "Autorin" zu bezeichnen.
Naja… vielleicht sind diese Bedenken grundlos?
Vielleicht bin ich im "literaturwissenschaftlichen" (oder irgendwann einmal publizistischen) Sinne ab einem bestimmten Tag des Schreibens oder Umfangs der Geschichte d o c h die "Autorin" (und nicht mehr nur "die Erzählerin")…. vielleicht kann das erst die Zukunft entscheiden, wenn einfach schon viel geschrieben steht?
Ich hoffe, Sie, lieber SHHHHH, können mich zu gegebener Zeit, wenn Sie merken, ich verlasse den Pfad der "Erzählerin", darauf hinweisen. Das wäre genial! ;-)
Je länger ich darüber nachdenke, um so mehr denke ich, dass ich vielleicht, wenn ich mir zum Vergleich die Rollenverteilung in einem Theater vor Augen führe, so etwas wie die Regisseurin wäre. Denn ich nehme einen Stoff bzw. eigentlich auch eine bewährte Idee (eine Familien-Autobiografie) und arrangiere sie im Prinzip eben einfach anders, inszeniere sie einfach in neuer Weise. Ja - das gefällt mir auch gut… der Vergleich mit einer Inszenierung.
Insofern…
wenn nun nach diesen Ausführungen, Ihnen, lieber SHHHHH (gern auch einem anderen Mitleser) dazu noch ein anderer wichtiger Hinweis einfällt. Nur zu! :-)
Ich lasse mich durchaus (durch entsprechende Argumente ;-) ] von der "Autorenschaft" überzeugen, auch wenn ich mich im Augenblick im Innersten noch dagegen sträube… die Zeit des Schreibens wird es wohl ans Tageslicht bringen. Vielleicht ist das ja auch etwas, lieber SHHHHH, was man erst am Ende eines Schreibprozesses entscheiden kann: Ob man nun die "Autor"[en]-Rolle innehat-te oder die ganze Zeit "nur" Erzähler war!?
Wi[e]der[W]orte [1]
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Zuletzt aktualisiert: 7. Jun, 15:49
Der [scheinbare] Widerspruch liegt ja nicht im Wort verborgen, zumindest verstand ich so den Text, sondern in der Handlung, oder?
Autor und-oder Erzähler
Sie legen den Kommentarfinger genau dort in die Wunde, wo ich beim Schreiben ein leichtes Grummeln in der Magengegend verspürte!
Und Sie haben es für sich richtig "interpretiert"; ich meine tatsächlich mit "Autor"[en]-schaft den Urheber einer Handlung (in der Geschichte selbst).
Wäre mein Vorhaben eine rein fiktionale Angelegenheit, also ein Roman, eine Novelle oder eine Kurzgeschichte, so wäre die Frage der Autorschaft leicht beantwortet: Dann wäre ich die Urheberin all der Handlungen und all der Personen, die in der Geschichte auftreten. Also wäre ich Autorin, nicht nur die Erzählerin.
Da ich mich aber bei dieser autobiografischen Geschichte eher als eine Art "Berichterstatterin" [von bisweilen wahrscheinlich "Geistes Gnaden" ;-) ] sehe, fällt es mir etwas schwer, mich mit dem Etikett des "Autors" zu schmücken.
Natürlich obliegt mir die Auswahl der Personen, natürlich entscheide ich darüber, welche davon stärker in den Vordergrund gerückt werden, wem - nach meinem subjektivem Empfinden als "Erzählerin" im Sinne von "Berichterstatterin" - ein Hauptplatz auf der familiengeschichtlichen Bühne gebührt und wem nicht.
Natürlich wähle auch ich aus der Vielzahl der Ereignisse eben die aus, die mir (familien-)typisch oder aufgrund der gesellschaftlichen-politischen Verhältnisse als besonders hervorzuheben erscheinen.
Allerdings brauche ich kein besonderes Gehirnschmalz dafür einsetzen, mir ein tolles Ereignis auszudenken. Insofern hatte ich die letzten Tage, als ich darüber nachdachte, welche Rolle "ich", diejenige, die das auf-schreibt, eigentlich hat, doch Bedenken, mich dann als "Autorin" zu bezeichnen.
Naja… vielleicht sind diese Bedenken grundlos?
Vielleicht bin ich im "literaturwissenschaftlichen" (oder irgendwann einmal publizistischen) Sinne ab einem bestimmten Tag des Schreibens oder Umfangs der Geschichte d o c h die "Autorin" (und nicht mehr nur "die Erzählerin")…. vielleicht kann das erst die Zukunft entscheiden, wenn einfach schon viel geschrieben steht?
Ich hoffe, Sie, lieber SHHHHH, können mich zu gegebener Zeit, wenn Sie merken, ich verlasse den Pfad der "Erzählerin", darauf hinweisen. Das wäre genial! ;-)
Je länger ich darüber nachdenke, um so mehr denke ich, dass ich vielleicht, wenn ich mir zum Vergleich die Rollenverteilung in einem Theater vor Augen führe, so etwas wie die Regisseurin wäre. Denn ich nehme einen Stoff bzw. eigentlich auch eine bewährte Idee (eine Familien-Autobiografie) und arrangiere sie im Prinzip eben einfach anders, inszeniere sie einfach in neuer Weise. Ja - das gefällt mir auch gut… der Vergleich mit einer Inszenierung.
Insofern…
wenn nun nach diesen Ausführungen, Ihnen, lieber SHHHHH (gern auch einem anderen Mitleser) dazu noch ein anderer wichtiger Hinweis einfällt. Nur zu! :-)
Ich lasse mich durchaus (durch entsprechende Argumente ;-) ] von der "Autorenschaft" überzeugen, auch wenn ich mich im Augenblick im Innersten noch dagegen sträube… die Zeit des Schreibens wird es wohl ans Tageslicht bringen. Vielleicht ist das ja auch etwas, lieber SHHHHH, was man erst am Ende eines Schreibprozesses entscheiden kann: Ob man nun die "Autor"[en]-Rolle innehat-te oder die ganze Zeit "nur" Erzähler war!?