Aufbruch und Neubeginn

Der große Aufbruch und Neustart für den allenthalben der Jahresbeginn gern herhalten muss, kommt selten pünktlich zur Jahreswende. Meist steht einem ein Neubeginn, ein Aufbruch oder Umbruch ins Haus, wenn der Mensch gar nicht damit rechnet.

Insofern hofft man insgeheim, dass einen das NEUE Jahr mit größeren Katastrophen verschonen möge, vor allem wenn man im vergangenen Jahr genug davon hatte, dass es fürs nächste halbe Jahrhundert reicht!

Dennoch stellt so ein Jahresanfang eine Zäsur dar, wenn nicht im Lebenslauf, zumindest im Jahreslauf. Insofern ein Anlass, inne zu halten und den vorausschauenden Blick in den Kalender zu werfen. Immerhin sind da schon einige Markierungen eingetragen:

Sonntag, 13. März 2016 – Das Ländle wählt seine neue Landesregierung
Die verbleibenden 69 Tage bis zum Tag der Volksabstimmung in der Wahlkabine könnten durchaus (noch) spannend werden…

Ach, Sie meinen, es ändert sich nichts…
Wer weiß!?
Immerhin reicht es – nach den letzten aktuellen Meinungsforschungsumfragen – weder für die aktuelle grün-rote Regierungsbank noch für die früheren schwarz-gelben Machtverhältnisse. Bei verschiedenen Meinungsumfragen im November und Dezember lagen die Grünen zwischen 25 und 28%, die SPD bei 16 bis 18%, die Oppositionsparteien CDU bei 33 bis 37% und die FDP bei um die 5%; neu – da bisher nicht im Landtag: die AfD sehen die Meinungsforscher bei 7%; die Linke dagegen bei 3 bis 4%.

Insofern: Alles offen! Insbesondere, da keiner weiß, wie sich in diesen Wochen Themen wie die Sicherheitspolitik, die Flüchtlingsthematik oder als landespolitisches Thema die Schulpolitik bei der Landtagswahl im Ländle auswirken werden. Und ob sich gar ein Thema oder Ereignis wie im Jahr 2011 kurz vorm Wahltag Tsunami ähnlich auf die Landtagswahl niederschlagen wird….

Gleich wie es ausgeht, feststeht:
Am Mittwoch, 18. Mai 2016 – wird so oder so eine neue Landesregierung vereidigt


Danach tut dann musikalische Entspannung sicher gut…

Etwa zu
Fronleichnam, 26. Mai bis Sonntag, 29. Mai 2016 - ist Stuttgart ganz Chor!
Da findet in der Hauptstadt der deutschen Chöre (weil es bundesweit tatsächlich nirgendwo so viele Chöre wie in Stuttgart gibt) das Deutsche Chorfest 2016 statt und die gesamte Innenstadt wird zur s(w)ingenden City. Stuttgart-Flaneure haben dann Gelegenheit rund 500 Chöre bei 600 Veranstaltungen mitzuerleben, mitzusingen und die Stadt am Nesenbach mal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen… Darauf freue ich mich ganz narrisch…
Ein aktueller Bericht findet sich bei der Stuttgarter Zeitung unter
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.chorfest-in-stuttgart-vier-tage-lang-soll-die-stadt-klingen.66b1467d-ee22-499d-8fa5-762be3f87d17.html

Übrigens:
Noch bis 8. Januar können sich Chöre [auch aus Österreich und der Schweiz :-)] oder Gesangsensembles wie auch Einzelsänger:innen für das Chorfest anmelden. Details auf der Original-Website der Organisatoren unter https://www.chorfest.de/


Abschließend einige Kultur-Highlights in diesem Jahreslauf....

Im Juni 2016 jährt sich das 225-jährige Bestehen des Naturkundemuseum im Rosensteinpark (in Citynähe). Mit über elf Millionen Sammlungsobjekten gehört das Museum zu den großen deutschen Naturkundemuseen. Die Sammlungen verstehen sich als Archive des Lebens. Das „Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart“ (wie es korrekterweise heißt) steht in der Tradition der 1791 gegründeten Naturaliensammlung. Diese geht ihrerseits auf die herzogliche Kunstkammer von 1600 zurück. Dank des vorausschauenden Aufbaus der Sammlungen verfügt das Museum heute über eine der bedeutendsten naturwissenschaftlichen Kollektionen Europas. Mir gefallen vor allem die originalgetreuen Nachbauten der Riesenechsen und Saurier im Naturkundemuseum am Löwentor (dort alles zur Paläontologie) und das Schloss Rosenstein (dort ist die biologische Abteilung zuhause). http://www.naturkundemuseum-bw.de/

Im Frühsommer feiert das Mercedes-Benz-Museum sein 10jähriges Bestehen.
Als einziges Museum der Welt zeigt es lückenlos die über 125-jährige Geschichte der Automobilindustrie. Auf neun Ebenen mit 16.500 Quadratmetern Fläche sind 160 Fahrzeuge und insgesamt mehr als 1.500 Exponate zu sehen. Darunter das erste Auto der Welt, die legendären Silberpfeile, Konrad Adenauers letztes Dienstfahrzeug sowie die Wagen der Kaiser Wilhelm II. und Hirohito (Japan) sowie das Papamobil von Papst Johannes Paul II.
Warum ein Besuch dort für mich nach all der Zeit immer noch zu einem Highlight zählt: Ich kenne kein Museum, in dem ein Besucher die deutsche Industrie- und Wirtschaftsgeschichte so anschaulich und abwechslungsreich nachvollziehen kann. Faszinierend ist auch die innenarchitektonische Struktur auf Basis einer Doppelhelix. Alles an dieser Architektur ist im Fluss: Es gibt weder geschlossene Räume noch gerade Wände. Ohne Stützen spannen sich 33 Meter weite Decken, und keine der 1.800 dreieckigen Fensterscheiben gleicht der anderen. Es gibt sogar eine Steilkurve. Sie greift die komplexe Geometrie des Gebäudes auf und erinnert zugleich an traditionsreiche Rennstrecken. https://www.mercedes-benz.com/de/mercedes-benz/classic/museum/

Ein 10-Jahres-Jubiläum steht auch dem Marbacher LiMo, dem Literaturmuseum der Moderne ins Haus.
Architektonisch ist das von David Chipperfield Architects entworfene LiMo, schon 2007 mit dem Stirling Prize ausgezeichnet, ebenfalls ein Highlight. Von außen erinnert es mich eher an einen Tempel. Im Innern wird der Seele der deutschen Literatur nachgespürt: Was ist Literatur? Was kann sie? Was bleibt von ihr, wenn man im Archiv nach ihr sucht? Für mich am spannendsten: Als bibliophiler und selbst publizistisch tätiger Mensch kann ich bis ins kleinste Detail anhand der vielen, immer wieder unterschiedlich zusammengestellten Dauer- und Wechsel-Ausstellungen nachvollziehen, wie Schriftsteller in unterschiedlichen Zeitläuften und unter ganz verschiedenen Lebensumständen geschrieben haben – dank Exponaten wie Tagebücher; Buch- und Theater-Manuskripte oder auch wichtiger Gegenstände. Dazu zählt auch mal ein getrockneter Käfer, nicht nur der berühmte Federkiel. Mittlerweile schätze ich sehr, dass sich der Hügel der literarischen Hochkultur gleich vor meiner Haustür befindet und ich jederzeit eine kleine Auszeit dorthin unternehmen kann, um mich vom Getöse des Alltags für eine Stunde in die Katakomben des LiMo zurückziehend und nur Papyrus atmend ;-)) http://www.dla-marbach.de/museen/architektur-limo/

Im Oktober feiert das Stuttgarter Bauhaus – 10 Jahre Weissenhofmuseum im Haus Le Corbusier am Killesberg
Das Doppelhaus von Le Corbusier, einem der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts, macht die ästhetischen, sozialen und technischen Umbrüche der Moderne deutlich. Der Rundgang führt die Besucher durch zwei Haushälften mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Die linke Haushälfte beinhaltet ein Museum und erläutert die Entstehung und Geschichte dieser einzigartigen Bauhaus-Siedlung, der Stuttgarter Weissenhofsiedlung.
Die rechte Haushälfte ist ein begehbares Exponat. Es orientiert sich an der Zeit von 1927, als die Werkbundausstellung hier, auf dem Weissenhof, eröffnet wurde: Die Raumaufteilung Le Corbusiers, die Farbgebung und ein Teil der damaligen Einrichtung sind zu besichtigen. Von der Dachterrasse des Hauses bietet sich zudem ein traumhafter Panoramablick über Stuttgart. Für Architekturfans ein Geheimtipp! http://www.stuttgart.de/weissenhof/?p=menu
Anschließend unbedingt noch durch die Weissenhofsiedlung spazieren...

Wer mag, könnte von der Weissenhofsiedlung aus sogar zu Fuß immer im Grünen auf den nahen Wegen der ehemaligen Internationalen Gartenbauaustellung von 1993, der IGA Stuttgart Expo 1993, durch den Wartberg, den Leibfriedschen Garten, durch die altenglische Parkanlage des Rosensteinparks und die Schlossgartenanlagen zurück in die City spazieren, wenn man den entsprechend bequemen Schuh trägt ;-)) - Der etwa fünf Kilometer lange Spazierweg führt einen direkt zur Großbaustelle Stuttgart 21! Wer Montagabends unterwegs ist, könnte seinen Stuttgarter Weg sogar in der 300-und x-sten Anti-S-21-Demo beenden: Termine siehe da oder da...

Abgesehen von der kulturellen Wiederkehr einiger Festivals
wie dem Eclat-Festival, dem Festival der Neuen Musik, am ersten Februar-Wochenende oder dem Internationalen Musikfestival in Heidelberg im April gäbe es also in diesem Jahr der schöngeistigen Ablenkungen genug…

...wenn die Zeit und Muse dazu bleibt…
angesichts des eigenen Lebensalltags, der ja gewiss nicht nur mit sonnigen Glücksmomenten aufwarten wird… hoffe ich mal, dass mich mein Glücksschwein nicht im Stich lässt, um das eine oder andere Kulturgut zwischendurch genießen zu können….

…und…
...hinterher...

...das ein[ig]e oder andere Wi[e]der[W]orte anzumerken…

...der Anlässe gäbe es ja wieder genug…

;-)
2780 mal gelesen
Shhhhh - 4. Jan, 22:08

Ich habe mich im Dezember in Marbach herumgetrieben, für das LiMo hatte ich allerdings keine Zeit. Das hole ich nach.

Teresa HzW - 5. Jan, 13:42

:-(

Ach... welch` Überraschung!
Schade, dass ich nichts davon mitbekam... (allerdings war ich im Dezember auch selbst viel verreist und unterwegs)... das wäre eine schöne Gelegenheit gewesen, sich mal persönlich zu treffen (der literarische Hügel ist ja quasi mein "drittes" Wohnzimmer ;-)) und dort im "Nixle" einen, zwei Cappuccini zu trinken...
Na... das ruft ja nach Wiederholung, lieber Blognachbar!
Also bitte unbedingt vorher melden, wenn Sie der Weg mal wieder hierher führt!
[gilt auch für andere nette Blognachbar[inne]n und Kommentator[inn]en!]
:-)
flyhigher - 8. Jan, 07:27

Liebe Teresa, das mit dem Chorfest interessiert mich natürlich am meisten ;-). Leider werden wir daran nicht teilnehmen - wir haben 14 Tage später unser Konzert, da wird die Zeit dazwischen zu knapp...

Wi[e]der[W]orte [1]

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NeonWilderness - 2. Jun, 19:25

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