Torschlusspanik
Lieber Leserinnen und liebe Leser,
eigentlich war mir bis dato jenes Gefühl fremd.
Das Gefühl, nur noch begrenzt für etwas Zeit zu haben.
Einen Zeitraum „x“, um etwas – wie beispielsweise - den Schulabschluss zu schaffen.
Einen Termin „z“, bis zu dem etwas erledigt sein musste, um zu…
Denn im Laufe seines Erwachsenenlebens lernt man, dass nichts so veränderlich ist, wie ein fixer Termin. Manchmal sehr erstaunlich, sogar, wie unendlich ausdehnbar und immer weiter in die Zukunft verschiebbar manche Termine sind…
Bis auf einen Termin!!!
Daher mag der Begriff, der heute meine Blogartikel-Überschrift ziert, manchem eher auf das junge weibliche Geschlecht gemünzt zu sein scheinen… und auf ein Verhalten, das manche – jedenfalls in früheren Jahrzehnten – panikartig befiel, wenn die biologische Uhr zu ticken begann, und mit Mitte Dreißig immer noch nicht das richtige Drei-Bein gefunden worden war.
Um hier nun allen eventuell auftretenden Miss-Verständnissen vorzubeugen: Ich meine damit nicht jenes praktische Möbel, jenen un-kippbaren Schemel, der in gewissen ländlichen Gegenden auch heute noch als nützliches Utensil benutzt wird: Da es darum geht, irgendwo auf einer einsamen Alm, wo entsprechende moderne Maschinen sich als wirtschaftlich unrentabel erweisen, wenn nur eine einzelne oder mögen es auch zwei oder drei Kühe sein, von Hand zu melken sind. Dort ist jenes hölzerne Dreibein dann ganz praktisch, um sich darauf niederlassend den rhythmischen Bewegungen der Euter-Massage hinzugeben, bis selbige Kuh genug für den Frühstücks-Latte-Macchiato abgegeben hat.
Nein, nein…
Sie, meine schlauen Leser-innen, haben es doch längst geblickt, welches Drei-Bein ich meine ;-) - und da brauche ich, denke ich, hier und jetzt und an dieser Stelle und zu dieser Tages hellen Zeit, nicht deutlicher zu werden, in welchem Kontext die darauf bezogene „Torschlusspanik“ sich bezieht. Denn, wenn ich durch Stuttgarts Prachtstraße, zumindest durch das, was sie einmal war, laufe oder mich in einer der schicken, kühlen Bar-Bistro-Ristretto-Lounches an der Party-Meile Theo-Heuss niederlasse, dann kann ich jenem Augen rollendem, sich geschickt ins Szene setzenden Verhalten belustigt zuschauen, das allenthalben an dem einen oder anderen Tresen oder Tisch sich zwischen der menschlichen Spezies abspielt.
Und dabei denke ich manchmal:
Was haben wir es heute doch gut!
In diesen Zeiten, in denen endlich auch frau dank moderner Reproduktionsmedizin den Ablauf der biologischen Fristsetzung nicht zu fürchten braucht.
Doch: Halt!
Liebe Leser-Kommentator-inn-en, lassen Sie sich von mir nicht in die Irre führen!
Mir geht es um einen anderen Termin!
Jenen, welcher einem unweigerlich vor Augen steht, wenn man sich plötzlich bewusst wird, dass zwei Drittel oder gar drei Viertel der statistisch zu erwartenden Lebenszeit abgelaufen sind. Da keimt dann plötzlich dieses Gefühl auf, dass es langsam knapp wird, mit all den schönen Dingen, die man gerne tun möchte, den utopischen Plänen, den hirnrissigen Spintisiereien und den manchmal ganz un-realistischen Zukunftsvisionen, die man noch hat!
Da.... es ja nicht mehr reichen könnt….
…mit der Umsetzung…
es sei denn:
Man hätt` noch mal fünfzig, knackige, jung[geblieben]e Jahre vor sich…
Und dann wird`s einem ganz flatterig in der Herzgegend und ganz flau im Magen und ganz schwindlig im Kopf… und dann möchte‚ man am liebsten…
J AAAAAA…!!!!
… w a s???
Eigentlich???
Und dann klingelts genau in dem Augenblick, als einem das eigene Elend der Welt befällt, an der Tür und eine liebe Freundin steht freudestrahlend davor und wedelt einem mit einer Tüte vor der Nase herum und drängt einen zur Seite und stürmt ohne lang zu fragen, ins eigene Haus hinein, dass man sich fragt:
„Wer wohnt hier eigentlich?“
Doch da ist die schon längst in die Küche weiter gestürmt und man hört, wie sie sich, an dem Schrank zu schaffen macht, in dem die schönen, kristallenen, langstieligen Gläser steh`n und da ruft sie dann in ihrer – wie einem vorkommt – überdrehten fröhlichen Art, dass es durchs ganze Haus schallt, weil sie alle Türen offen ließ:
„Magst an Prosecco?“
… und.. dann… spätestens…. dann…
wenn sie einem mit ihren 44 Jahren verkündet, dass es in sechs Monaten nun endlich so weit sei, weil sie nun endlich schwanger geworden…
ja da….
ist plötzlich der eigene Anflug von Alters-Tor-Schluss-Panik vorbei…
nicht weil man sich mit ihr die Welt schön säuft, sondern weil man halt einfach nie aufgeben darf:
mit dem Pläne schmieden und dem Träumen von….!
Auch wenn`s am End` dann doch nicht mehr ganz reichen mag, weil, wie die österreichischen Freunde immer so schön sagen: es sich halt nicht mehr „ a u s g e h t“!
Da ein Termin für uns alle unumgänglich ist…
aber…
bis dahin hoff` ma halt alle, dass es noch lange, lange hin ist und daher erstmal… wie jene rheinländische Freundin dann zu mir, mit dem prickelnden Glas in der Hand sagte:
„Stöß`chen!“
…und das können` Se nu auslegen,
wie Sie woll`n ;-)))
„PROSCHT!“
2191 mal gelesen
eigentlich war mir bis dato jenes Gefühl fremd.
Das Gefühl, nur noch begrenzt für etwas Zeit zu haben.
Einen Zeitraum „x“, um etwas – wie beispielsweise - den Schulabschluss zu schaffen.
Einen Termin „z“, bis zu dem etwas erledigt sein musste, um zu…
Denn im Laufe seines Erwachsenenlebens lernt man, dass nichts so veränderlich ist, wie ein fixer Termin. Manchmal sehr erstaunlich, sogar, wie unendlich ausdehnbar und immer weiter in die Zukunft verschiebbar manche Termine sind…
Bis auf einen Termin!!!
Daher mag der Begriff, der heute meine Blogartikel-Überschrift ziert, manchem eher auf das junge weibliche Geschlecht gemünzt zu sein scheinen… und auf ein Verhalten, das manche – jedenfalls in früheren Jahrzehnten – panikartig befiel, wenn die biologische Uhr zu ticken begann, und mit Mitte Dreißig immer noch nicht das richtige Drei-Bein gefunden worden war.
Um hier nun allen eventuell auftretenden Miss-Verständnissen vorzubeugen: Ich meine damit nicht jenes praktische Möbel, jenen un-kippbaren Schemel, der in gewissen ländlichen Gegenden auch heute noch als nützliches Utensil benutzt wird: Da es darum geht, irgendwo auf einer einsamen Alm, wo entsprechende moderne Maschinen sich als wirtschaftlich unrentabel erweisen, wenn nur eine einzelne oder mögen es auch zwei oder drei Kühe sein, von Hand zu melken sind. Dort ist jenes hölzerne Dreibein dann ganz praktisch, um sich darauf niederlassend den rhythmischen Bewegungen der Euter-Massage hinzugeben, bis selbige Kuh genug für den Frühstücks-Latte-Macchiato abgegeben hat.
Nein, nein…
Sie, meine schlauen Leser-innen, haben es doch längst geblickt, welches Drei-Bein ich meine ;-) - und da brauche ich, denke ich, hier und jetzt und an dieser Stelle und zu dieser Tages hellen Zeit, nicht deutlicher zu werden, in welchem Kontext die darauf bezogene „Torschlusspanik“ sich bezieht. Denn, wenn ich durch Stuttgarts Prachtstraße, zumindest durch das, was sie einmal war, laufe oder mich in einer der schicken, kühlen Bar-Bistro-Ristretto-Lounches an der Party-Meile Theo-Heuss niederlasse, dann kann ich jenem Augen rollendem, sich geschickt ins Szene setzenden Verhalten belustigt zuschauen, das allenthalben an dem einen oder anderen Tresen oder Tisch sich zwischen der menschlichen Spezies abspielt.
Und dabei denke ich manchmal:
Was haben wir es heute doch gut!
In diesen Zeiten, in denen endlich auch frau dank moderner Reproduktionsmedizin den Ablauf der biologischen Fristsetzung nicht zu fürchten braucht.
Doch: Halt!
Liebe Leser-Kommentator-inn-en, lassen Sie sich von mir nicht in die Irre führen!
Mir geht es um einen anderen Termin!
Jenen, welcher einem unweigerlich vor Augen steht, wenn man sich plötzlich bewusst wird, dass zwei Drittel oder gar drei Viertel der statistisch zu erwartenden Lebenszeit abgelaufen sind. Da keimt dann plötzlich dieses Gefühl auf, dass es langsam knapp wird, mit all den schönen Dingen, die man gerne tun möchte, den utopischen Plänen, den hirnrissigen Spintisiereien und den manchmal ganz un-realistischen Zukunftsvisionen, die man noch hat!
Da.... es ja nicht mehr reichen könnt….
…mit der Umsetzung…
es sei denn:
Man hätt` noch mal fünfzig, knackige, jung[geblieben]e Jahre vor sich…
Und dann wird`s einem ganz flatterig in der Herzgegend und ganz flau im Magen und ganz schwindlig im Kopf… und dann möchte‚ man am liebsten…
J AAAAAA…!!!!
… w a s???
Eigentlich???
Und dann klingelts genau in dem Augenblick, als einem das eigene Elend der Welt befällt, an der Tür und eine liebe Freundin steht freudestrahlend davor und wedelt einem mit einer Tüte vor der Nase herum und drängt einen zur Seite und stürmt ohne lang zu fragen, ins eigene Haus hinein, dass man sich fragt:
„Wer wohnt hier eigentlich?“
Doch da ist die schon längst in die Küche weiter gestürmt und man hört, wie sie sich, an dem Schrank zu schaffen macht, in dem die schönen, kristallenen, langstieligen Gläser steh`n und da ruft sie dann in ihrer – wie einem vorkommt – überdrehten fröhlichen Art, dass es durchs ganze Haus schallt, weil sie alle Türen offen ließ:
„Magst an Prosecco?“
… und.. dann… spätestens…. dann…
wenn sie einem mit ihren 44 Jahren verkündet, dass es in sechs Monaten nun endlich so weit sei, weil sie nun endlich schwanger geworden…
ja da….
ist plötzlich der eigene Anflug von Alters-Tor-Schluss-Panik vorbei…
nicht weil man sich mit ihr die Welt schön säuft, sondern weil man halt einfach nie aufgeben darf:
mit dem Pläne schmieden und dem Träumen von….!
Auch wenn`s am End` dann doch nicht mehr ganz reichen mag, weil, wie die österreichischen Freunde immer so schön sagen: es sich halt nicht mehr „ a u s g e h t“!
Da ein Termin für uns alle unumgänglich ist…
aber…
bis dahin hoff` ma halt alle, dass es noch lange, lange hin ist und daher erstmal… wie jene rheinländische Freundin dann zu mir, mit dem prickelnden Glas in der Hand sagte:
„Stöß`chen!“
…und das können` Se nu auslegen,
wie Sie woll`n ;-)))
„PROSCHT!“
Teresa HzW - 5. Nov, 08:23 - Rubrik Wiederworte
auskommen...
ausgekommen bin ich bisher auch ;-) - also diesem Gefühl da… aber jetzt kriecht es mit der diesjährigen Herbst feuchten Kälte plötzlich heran… und nistet sich überall ein, wenn man hört, wer plötzlich das Zeitige segnet oder bereits mit 40 plus x Jahren wegen Osteoperose in den Füßen(!! - hatte ich mir bis dato auch nicht vorstellen können) seit einem halben Jahr an Krücken läuft… mag sein, mich holt halt die Midlifecrisis grad ein ;-))) - obwohl ich ja immer dachte, die hätt` ich schon mit 29 Jahren gehabt… aber so lange mir dann dazu ein so ironischer, durchaus auch fröhlich-heiter zu lesen nehmender Text einfällt, denke ich, da bin ich ihr noch mal ausgekommen… dererer Krise!
Vor allem, wenn es dann soooooooo nette, tröstende Kommentare wie Deinen und aufbauende wie die von den anderen hier gibt. Dann ist meine kleine bunte Welt wieder in Ordnung (das ist nun ernst gemeint!)
Fröhliche Grüße
:-)