Bachmann Holz am Tag 2
An den Rändern der deutschen Literatur!
Liebe Leser-Kommentator-inn-en,
dieser Bachmanntag in Klagenfurt führte einen an die Ränder der deutschen Literatur: Geografisch, ökonomisch, historisch und politisch.
Die Schauplätze der Texte reichen von Brasilien über die thailändischen Trauminseln bis in die Weiten der Ukraine und führen eine[n] Leser[in] an lauschige Plätze in Oberbayern oder in eine der größten Musikarenen Deutschlands im nordbadischen "Mannemm“.
Die Juroren zeigten an diesem Tag, dass sie wohl am Wörther See gebadet haben, denn sie schwammen förmlich miteinander in einer engagierten, in der Sache leidenschaftlich und bisweilen hitzig geführten Debatte.
Oder hatte eine[r] aus der Jury meinen gestrigen Aufschrei gelesen?
Allen Ernstes fragte ich mich das, da ich an diesem Tag eine völlig anders gestrickte Jury antraf als am Tag zuvor.
Hubert Winkels erläuterte gleich in seinem Eröffnungsurteil zu Zé do Rocks brasilianischem Begrüßungscocktail, was die Juroren nicht be-punkten: „Die Performance wird nicht in die Bewertung der Jury einfließen!“ [allerdings: ob ich das recht glauben soll!?]
Stattdessen pocht Daniela Strigl auf dem bis dato ehernen Prinzip: „Sprache ist das, was einen Text ausmacht!“
Während Burkhard Spinnen wohl allen am liebsten eine Vorlesung gehalten hätte: über das, was Literatur ist, sein könnte, dereinst sein wird. „Wahrscheinlich wird sich in 20 Jahren, wenn es den Preis noch gibt, eine Bachmann-Jury nicht nur über Texte unterhalten, die auf Papier ausgedru[e]ckt sind, sondern auch über Formen, die von Textplattformen stammen, wie Blogs und…“ Das Serielle, das Wiedererkennende, Wiedererkennbare eines literarischen Textes fände sich auch dort – etwa in vielen Blogs, dozierte er.
Ach, das geht mir runter wie Öl, liebe Leser-innen-Kommentator-innen! Endlich, endlich findet die von mir gestern so vermisste, etwas gehaltvollere Diskussion über Text[e], Sprache und neue Formen der Literatur statt.
Nur schade, dass ein Text, der zweite am heutigen Wettbewerbertag aufgrund seiner Langatmigkeit meinem aufkeimenden Optimismus einen Dämpfer versetzt.
Aber dann....
kurz vor Zwölf...
beginnen endlich
die 37. Tage der deutschsprachigen Literatur - dank:
Heinz Helle und seinem Text „Wir sind schön“!
Philip Schönthaler und [s]"Ein[em] Lied in allen Dingen"!
Katja Petrowskaja und "Vielleicht Esther"!
Morgen gehts dann in einen weiteren Wettbewerbstag. Vier Bewerber[innen] lesen noch.
Doch sie werden es schwer haben. Verdammt schwer.
Das sage ich Ihnen!
Die Körbe sind heute sehr hoch gehängt worden!
P.S.
Wenn Sie auf die Autoren klicken, kommen Sie direkt zu den Einzelkritiken, die ich über jeden der oben Genannten geschrieben habe.
1738 mal gelesen
Liebe Leser-Kommentator-inn-en,
dieser Bachmanntag in Klagenfurt führte einen an die Ränder der deutschen Literatur: Geografisch, ökonomisch, historisch und politisch.
Die Schauplätze der Texte reichen von Brasilien über die thailändischen Trauminseln bis in die Weiten der Ukraine und führen eine[n] Leser[in] an lauschige Plätze in Oberbayern oder in eine der größten Musikarenen Deutschlands im nordbadischen "Mannemm“.
Die Juroren zeigten an diesem Tag, dass sie wohl am Wörther See gebadet haben, denn sie schwammen förmlich miteinander in einer engagierten, in der Sache leidenschaftlich und bisweilen hitzig geführten Debatte.
Oder hatte eine[r] aus der Jury meinen gestrigen Aufschrei gelesen?
Allen Ernstes fragte ich mich das, da ich an diesem Tag eine völlig anders gestrickte Jury antraf als am Tag zuvor.
Hubert Winkels erläuterte gleich in seinem Eröffnungsurteil zu Zé do Rocks brasilianischem Begrüßungscocktail, was die Juroren nicht be-punkten: „Die Performance wird nicht in die Bewertung der Jury einfließen!“ [allerdings: ob ich das recht glauben soll!?]
Stattdessen pocht Daniela Strigl auf dem bis dato ehernen Prinzip: „Sprache ist das, was einen Text ausmacht!“
Während Burkhard Spinnen wohl allen am liebsten eine Vorlesung gehalten hätte: über das, was Literatur ist, sein könnte, dereinst sein wird. „Wahrscheinlich wird sich in 20 Jahren, wenn es den Preis noch gibt, eine Bachmann-Jury nicht nur über Texte unterhalten, die auf Papier ausgedru[e]ckt sind, sondern auch über Formen, die von Textplattformen stammen, wie Blogs und…“ Das Serielle, das Wiedererkennende, Wiedererkennbare eines literarischen Textes fände sich auch dort – etwa in vielen Blogs, dozierte er.
Ach, das geht mir runter wie Öl, liebe Leser-innen-Kommentator-innen! Endlich, endlich findet die von mir gestern so vermisste, etwas gehaltvollere Diskussion über Text[e], Sprache und neue Formen der Literatur statt.
Nur schade, dass ein Text, der zweite am heutigen Wettbewerbertag aufgrund seiner Langatmigkeit meinem aufkeimenden Optimismus einen Dämpfer versetzt.
Aber dann....
kurz vor Zwölf...
beginnen endlich
die 37. Tage der deutschsprachigen Literatur - dank:
Heinz Helle und seinem Text „Wir sind schön“!
Philip Schönthaler und [s]"Ein[em] Lied in allen Dingen"!
Katja Petrowskaja und "Vielleicht Esther"!
Morgen gehts dann in einen weiteren Wettbewerbstag. Vier Bewerber[innen] lesen noch.
Doch sie werden es schwer haben. Verdammt schwer.
Das sage ich Ihnen!
Die Körbe sind heute sehr hoch gehängt worden!
P.S.
Wenn Sie auf die Autoren klicken, kommen Sie direkt zu den Einzelkritiken, die ich über jeden der oben Genannten geschrieben habe.
Teresa HzW - 5. Jul, 22:07 - Rubrik [W]ortgeklingel
Mediathek
http://bachmannpreis.eu/de/multimedia/4401
Mit einem Knicks bedanke ich mich für den kleinen "Blumenstrauß" Ihres Kompliments, liebe Sani.
Sodele... und jetzt gehts weiter mit den Lesungen des dritten Tages!